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Der Reeser Spannungsprüfer geht


Das Eis bei Paul Schmitz ist schnell gebrochen. „Ich habe immer ein Bonbon dabei. Das schafft sofort eine angenehme Gesprächs-Atmosphäre“, weiß der Elektromeister aus über 48 Berufsjahren zu berichten – über 20 Jahre davon bei der Stadt Rees. Hier kümmerte er sich um die Elektrik in den städtischen Einrichtungen. Dazu gehörten unter anderem das Rathaus, die Schulen, die Denkmäler, der Wohnmobilstellplatz und selbst der Schiffs-Steiger am Rhein. Er kennt jeden Lichtschalter und jede Steckdose. „Ich bin da, wenn das Licht ausgeht“, sagt Paul Schmitz. Und natürlich auch, wenn es an ist und erneuert werden muss, zum Beispiel bei der KNX- und LED-Installation im Reeser Rathaus. Nun geht der Bienener in den wohlverdienten Ruhestand.

Ende der 70er Jahre machte Paul Schmitz aus Bienen seine Ausbildung zum Elektroinstallateur in einem Reeser Betrieb. Es folgten Stationen bei der Bundeswehr, bei einem Emmericher Maschinenhersteller und einem Elektrofachbetrieb für Großküchen in Xanten. „Dann stand ich plötzlich auf der Straße“, erzählt der inzwischen vierfache Familienvater. Der Xantener Betrieb wurde insolvent. „Das war eine sehr schwere Zeit“, so Schmitz. Durch Zufall ergab sich 2003 eine Stelle im Bauhof der Stadt Rees. „Ich hatte mich einfach mal initiativ beworben und tatsächlich entwickelte sich dort zu dieser Zeit etwas.“ Paul Schmitz blieb dort dreizehn Jahre und wechselte dann ins Gebäudemanagement und war bis 2016 auch stellvertretender Hausmeister des Rathauses. „Hier bei der Stadt hatte ich das Gefühl, beruflich angekommen zu sein“, sagt er rückblickend. Der Kontakt mit den vielen unterschiedlichen Menschen und Herausforderungen habe ihm immer sehr gut gefallen. Er hat sich mit den technischen Entwicklungen auseinandergesetzt und „immer den Blick für Neuerungen gehabt.“ Sein liebstes Werkzeug dabei? „Der Spannungsprüfer.“

Die Übergabe ist erfolgt, der Abschied gefeiert und letzte Arbeitstag liegt hinter Paul Schmitz. Er ist sich aber sicher: „Langweile werde ich nicht bekommen.“ Großes Haus, Kinder, Enkelkinder, Feuerwehr, Schützenverein und Karneval – all diese Dinge rücken jetzt mehr in seinen Fokus.