REES. Auf eine ebenso emotionale wie informative Tagesreise gingen jetzt 50 Reeserinnen und Reeser: Sie besuchten im Rahmen der Reihe "80 Jahre Freiheit" die Gedenkstätte "Kamp Westerbork" rund 45 Kilometer vor Groningen in den Niederlanden.
Mehr als 100.000 Juden, Sinti und Roma wurden in den Kriegsjahren hier im Durchgangslager kaserniert und von dort aus in die Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten deportiert. Daran erinnern unter anderem 102.000 Steine auf dem ehemaligen Appellplatz.
Zu den Überlebenden zählt Eva Weyl, deren Vater aus Kleve stammte. Die Zeitzeugin, die im Juni 90 Jahre alt wird und heute in den Niederlanden lebt, berichtete der Reeser Gruppe aus erster Hand von ihrer prägenden Kindheit im "Kamp Westerbork". Dazu gehörten fünf glückliche Zufälle, die ihr und ihrer Familie das Leben retteten.
Gemeinsam mit Harry de Munck führte Eva Weyl durch die Gedenkstätte und mahnte in ihrem anschließenden Vortrag, vor allem die jüngsten Zuhörer, als "Zweitzeugen" die Erlebnisse der Holocaust-Überlebenden in die Zukunft zu tragen.
Die ausgebuchte Fahrt organisierten Stadtarchivarin Tina Ooostendorp und Sigrid Mölleken von der Stadt Rees. Teilgenommen hatten Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen des Gymnasiums Aspel, Mitglieder des Reeser Geschichtsvereins RESSA und weitere interessierte Personen.