Lesung: Den Rätseln der Hanse auf der Spur, 6.2.2025  

REES. Bis heute gibt die Hanse Rätsel auf: Wie konnte diese einzigartige Handelsgemeinschaft, die weite Teile Europas umspannte, ein halbes Jahrtausend lang existieren? Antworten darauf gibt Dr. Veit Veltzke in der Lesung seines neuen Buches „Die Hanse - populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ Anfang Februar in der Reeser Stadtbücherei.

Der mittelalterliche Städtebund ist heute noch vielen Menschen ein Begriff und lebt nicht nur in Autokennzeichen wie HH, HL und HRO weiter. Die Hanse bildet den Bezugspunkt für zahlreiche Veranstaltungen wie das Hansefest in Wesel. Auch in Rees ist das Interesse an dem Thema erwacht.

Für viele der früheren Mitglieder ist der Status „Hansestadt“ zu einem Pfeiler der städtischen Identität geworden. Gerne schlagen Politiker und Tourismusfachleute eine Brücke zwischen der europaweit agierenden mittelalterlichen Hanse und der heutigen europäischen Wertegemeinschaft. Doch mit wieviel historischem Erbe ist diese Brücke zu belasten?

Die mittelalterliche Hanse hatte kein eigenes Personal, keine festen regelmäßigen Einnahmen, kein eigenes Heer und auch keine eigene Flotte. Es existierte noch nicht einmal eine offizielle Mitgliederliste. Nur der im Jahre 1356 eingeführte „Hansetag“ bildete eine einzige, gemeinsame Instanz. Und dennoch war das Bündnis überraschend erfolgreich. Es vermittelte riesige Geldsummen, führte Kriege und hatte lange Jahre in vielen Regionen eine bevorzugte Handelsposition.

Dr. Veit Veltzke war langjähriger Leiter des Preußen- bzw. Niederrhein-Museums in Wesel. Er ist Fachmann für die Geschichte der Hanse, Verfasser zahlreicher Bücher und hat zuletzt die Bedeutung dieses Städtebundes für Rees erforscht.

Die Buchvorstellung in der Stadtbücherei ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Stadtbücherei und dem Reeser Geschichtsverein Ressa. Mitglieder von Ressa haben dazu freien Eintritt.