REES. Es war eine Überraschung bei der Ausstellungseröffnung in der Mehrhooger Begegnungsstätte. Als die Kunstwerke der Bewohnerinnen und Bewohner der ZUE enthüllt wurden, kam die Reeser Stadtansicht zum Vorschein - gemalt aus tausenden kleinen Farbpunkten. „Die Umsetzung und die Geschichte dahinter zogen mich unmittelbar in den Bann“, erinnert sich der Reeser Bürgermeister Sebastian Hense. Er hielt bei der Ausstellungseröffnung ein Grußwort.
Die Künstlerin Lusine Armenyan aus der ZUE Rees war seinerzeit vor Ort und überreichte genau dieses Bild im Pointilismus-Stil jetzt der Stadt. „Es ist ein besonderes Geschenk, das wir gerne hier im Rathaus der Öffentlichkeit dauerhaft präsentieren“, so Hense.
Regelmäßig findenden Kunstworkshop in der ZUE Rees statt, an dem auch die aus Armenien geflüchtete Lusine Armenyan teilnimmt. „Ich bin dankbar, hier zu sein und diese Beschäftigung zu haben“, sagt die 28-jährige. In Deutschland hofft sie auf einen Neuanfang und auf eine Perspektive. Die Workshops helfen Lusine Armenyan, die in Armenien Pharmakologie studierte, den Tag zu strukturieren.
„Rees ist eine wunderschöne Stadt. Ich bin froh, an diesem Ort zu sein“, sagt sie, was auch ein Grund für das Motiv war.
Anleitung und Unterstützung erhielt sie von Carlo Baresi. Er arbeitet in den ZUEs in Rees und Haldern und führt Kreativ-Workshops für Kinder und Erwachsene durch. „Es ist wichtig, dass die Menschen dort eine Aufgabe haben“, erklärt Barresi. Die Kunst biete den Bewohnerinnen und Bewohnern Struktur, aber auch die Möglichkeit, sich auszudrücken und ihre Fluchterlebnisse zu verarbeiten.
Das Pointilismus-Bild der Stadtansicht von Rees hängt jetzt im Eingangsbereich vom Rathaus zwischen Standesamt und Foyer des Bürgerhauses.