Über 120 Feuerwehrleute aus allen fünf Reeser Löschzügen waren nach Haldern gekommen, um dort das 100-jährige Jubiläum der Halderner Feuerwehr zu feiern. Halderns Löschzugführer Matthias Storm ließ in seinem Rückblick 100 Jahre Feuerwehrgeschichte Revue passieren: Am 8. Dezember 1925 wurde die Freiwillige Feuerwehr Haldern gegründet. Die Ausrüstung war zu dieser Zeit denkbar einfach. Die Pumpe wurde noch per Hand bedient. „Doch die Feuerwehrleute waren kreativ und engagiert. Sie halfen bei Bränden nach Kräften“, berichtete Matthias Storm.
Über die Jahrzehnte wurde das Feuerwehrgerätehaus mehrfach erweitert und umgebaut. Die Feuerwehr erhielt neue Fahrzeuge und Geräte. Aus der Brandglocke wurde die Sirene und später die Alarm-App. Doch das Wichtigste ist geblieben, wie Matthias Storm unterstrich: „Die Feuerwehrleute machen ihren Dienst ehrenamtlich und freiwillig für die Gemeinschaft“.
Der stellvertretende Bürgermeister Bodo Wissen lobte dieses Engagement. „Eine Feuerwehr ist für ein lebendiges Gemeinwesen keine freiwillige Sache, sondern eine Verpflichtung für Politik und Verwaltung, die Feuerwehr angemessen auszustatten“, so Wißen.
Marc Pohle, Leiter der Reeser Feuerwehr, ging in seiner Rede darauf ein, wie sich die Ansprüche der Gesellschaft wandeln. „Vor 100 Jahren war die Gemeinschaft vom Kollektiv geprägt. Nachbarschaften halfen sich gegenseitig in Notlagen“, sagte Pohle. Heute seien Feuerwehr und Rettungsdienst spezialisierte Organisationen, die in Notlagen schnell und effektiv reagieren. Marc Pohle weiter: „Dies führt aber auch dazu, dass die Bürger sich auf diese Infrastruktur verlassen und somit letztendlich zu rasant steigenden Einsatzzahlen.“
Das unterstrich Marc Pohle mit Fakten. So wurde der Löschzug Haldern im vergangenen Jahr insgesamt 64-mal alarmiert. Dabei weniger zu Bränden, sondern zu Hilfeleistungen verschiedenster Art. Bürgermeister Sebastian Hense und der stellvertretende Kreisbrandmeister Thorsten Fischer gratulierten den Halderner Feuerwehrleuten zum Jubiläum. Sie überreichten Löschzugführer Matthias Storm und seinen Stellvertretern Christof Wehofen und Manuel Stratmann eine Ehrenurkunde des Landes Nordrhein-Westfalen und waren sich sicher, dass mit der engagierten Feuerwehrmannschaft, der Arbeit der Jugendfeuerwehr und dem hohen Leistungs- und Ausbildungsstand der Feuer- und Katastrophenschutz in Haldern auch für die nächsten 100 Jahre gewährleistet sei.
Untermalt wurde der Festabend von einer Diashow mit Bildern aus 100 Jahren, die auch beim Tag der offenen Tür des Löschzugs Anfang Mai rund um das Feuerwehrgerätehaus zu sehen sein wird.