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Wenn im Kopf Welten entstehen


In der Reeser Klassikreihe „reeserviert“ finden zwei Bühnenelemente zusammen. Auf der einen Seite ist es die klassische Musik und auf der anderen das Theater. Zu hören und erleben bei der anstehenden Veranstaltung unter den Titel „parade“ am Sonntag (13. April, 17 Uhr, im Bühnenhaus Rees). Heiner Frost, künstlerischer Leiter der Konzertreihe, erklärt die Neuerung: „Die Idee kam mir bei der Vorstellung des Stücks ‚Vier mal drei Meter‘ vom Theater im Fluss in Kleve.“ Das Zwei-Personen-Spiel habe ihn total fasziniert. „Ich dachte, denen gehe es ähnlich wie uns. Man treibt einen großen Aufwand für solch ein Stück oder ein Konzert – spielt das Programm ein oder zwei Mal und das war`s dann“, berichtet Frost. Schade, wie er findet. Er hat die Klever gefragt, ob sie Lust hätten, in Rees zu spielen. Hatten sie.

Es wird am 13. April also zwei Akte geben. Im ersten Teil spielt Anja Speh Klaviermusik von Satie und Barber. Im zweiten Teil folgt dann das Theaterwerk „Vier mal drei Meter”.

Zwei feindliche Soldaten auf einem Dach auf hoher See. Das Stück „Vier mal drei Meter“ vom Klever „Theater im Fluss“ ist Teil der reeserviert-Veranstaltung am 13. April.

Es handelt von zwei feindlichen Soldaten, die auf einem Hausdach im Wasser treiben. Keiner versteht die Sprache des anderen. Die beiden müssen aber lernen, dass sie nur dann überleben werden, wenn sie kooperieren. Auf der Bühne entstehen dramatische, aber auch komische Szenen. „Der Gedanke, dass da zwei sich feindliche gegenüberstehende einsehen müssen, dass sie es nur zusammen schaffen, hat etwas Wichtiges und Aktuelles”, so Frost und weiter: „Das Faszinierende am Theater und in der Musik ist, dass da im Kopf des Publikums Welten entstehen. Es braucht nur Töne, Licht und eine Szenerie.” Eben das mache auch ein Theatererlebnis so intensiv: „Mindestens eine Hälfte dessen, was da passiert, findet nur im Kopf statt.” 

Wenn die Kombination aus Musik und Theater auf Interesse stößt, möchte Frost spätestens im nächsten Jahr damit weitermachen. „Auf diese Weise können sich die ‚Szenen‘ gegenseitig unterstützen.”

Ein weiteres Stück, das ihn brennend interessiere, habe er bereits gesehen, so Frost. Und was jetzt noch ein „Nacheinander” sei, könne beim nächsten Mal auch zum „Nebeneinander” werden: Theater und Live-Musik also.

„reeserviert“ bietet in diesem Jahr aber noch mehr. „Diese Vielfalt schöpft sich aus dem kulturellen Potenzial unserer Region, aber auch dank der Unterstützung der Partner“, sagt Ole Engfeld, Pressesprecher der Stadt Rees, die die Reihe gemeinsam mit der Sparkasse Rhein-Maas fördert.

Beispielsweise präsentiert im Juni (14.6.) der „Clara Schumann Kammerchor“ aus Düsseldorf erstmalig das Stück „Welke Blätter“ von Heiner Frost. Die Uraufführung findet im Rahmen der Tage der Musik in der evangelischen Kirche Haldern statt.

Und auch das Klassik-Café am Skulpturenpark im Juli (13.7.) erweitert das Repertoire um Stücke aus der Popularmusik. „Es kann passieren, dass ‚Yesterday‘ gespielt wird“, kündigt Heiner Frost an.



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