Rundgang durch das Museum
Raum 2
Im Raum 2 befindet sich das sogenannte Scholten-Zimmer. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Werken des Künstlers Hein Scholten, der in der Zeit von 1894 - 1967 in der Rheinstadt Rees gelebt und gewirkt hat. Scholten war einer der bekanntesten Reeser Maler, der bereits in der Jugend seine Leidenschaft für die Malerei entdeckte und sich bis zu seinem Tod der Kunst verschrieben hat. Er hat zweifelsohne durch seine Werke bleibende Werte und Erinnerungen geschaffen, die Rees und ganz besonders auch das Städtische Koenraad Bosman Museum bereichern.
Während verschiedener Studienreisen hat er die unterschiedlichen Landschaften im Bild festgehalten. Aber immer wieder sind die weiten niederrheinischen Gegenden mit typischen Motiven wie etwa Kopfweiden zu sehen.
Raum: Jüdische Traditionen
Im Januar 2014 wurde der "Raum: Jüdische Traditionen" im Museum eröffnet. Die ausgestellten Fundstücke, wie zum Beispiel ein Thorafragment oder Gebetsbücher, konnten von jüdischen Gemeindemitglieder aus der Synagoge gerettet werden, bevor das Gebäude im November 1938 der Pogromnacht zum Opfer fiel. Die Stücke konnten dank des Namens "Leopold Spier", der in einem der Schriftstücke auftauchte, Rees zugeordnet werden. Die Familie war nämlich in Rees und Kalkar beheimatet.
Neben diesen Exponaten sind noch weitere traditionelle Gegenstände ausgestellt. So findet man neben original Thoraschildern aus Rees, auch eine Menora und einen Chanukkia (neunarmiger Leuchter). Darüber hinaus sind Erklärungen zu jüdischen Festtagen oder auch zu den jüdischen Friedhöfen in Rees sowie den verlegten Stolpersteinen zu finden.
Raum 4, 5 und 6: Abteilung Stadtgeschichte
In Raum 4 finden Sie Informationen über die Reeser Stadtgeschichte des 16. und 17. Jh. – als Spanier und Franzosen die Stadt zeitweilig belagerten und besetzten bzw. die Niederländer hier mit Einverständis Brandenburgs eine starke Garnison zur Sicherung der großen Festung unterhielten. In dem vom 2,62 x 2,92 Meter großen Stadtmodell (1998 fertiggestellt) dominierten Raum sind außerdem Fotos, welche die heute noch vorhandenen Teile der Stadtbefestigung (Stadtmauer und Türme ) zeigen, ausgestellt. Ferner befinden sich dort Stiche, die die früheren Festungen von Rees, die Belagerung der Stadt durch die Franzosen oder das Territorium des ehemaligen Herzogtumes Kleve um 1600 zeigen.
Die Räume 4 und 5 sind der Siedlungs-, Ort- sowie Stadtgeschichte von Rees (5./8. – 15. Jh.) gewidmet. Hier finden Sie Informationen zur ehemaligen Burg bzw. dem heutigen Haus Aspel. Gezeigt werden ferner die Stadterhebungsurkunde von 1228 (Nachbildung) sowie eine Nachbildung der Urkunde der Privilegien der Reeser Kaufleute aus 1142. Sehenswert sind zudem das Messbuch („Missale") aus dem 13./14. Jh. und verschiedene Reeser Petschaften aus dem Spätmittelalter. Die Exponate zur neueren Reeser Geschichte ab der 2. Hälfte des 18. Jh. sind in Raum 6 untergebracht. Hier befinden sich Texte und Kartenmaterial zum ehemaligen Kreis Rees, zu dem die Stadt Rees von 1816 – 1974 politisch gehörte. Fotos und Texte informieren in Kurzform über den Rhein einst und jetzt, über das große Rheinhochwasser in 1926, die Rhein-Fähren, die ehemalige Fischerei, die ehemalige Tabakindustrie (Oldenkott und Dobbelmann) sowie über das idyllische Vorkriegs-Rees, die totale Zerstörung der Stadt in 1945 und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Flur im Obergeschoss: Zeitgenössische Reeser Künstler
Im Flur im Obergeschoss werden Werke von zeitgenössischen Reeser Künstlern gezeigt. Es sind Werke von Astrid Feuser, Michael Hoffmann, Maria Kühnapfel, Veronica Molenkamp.
Raum 7: Ernst Isselmann Zimmer
Rees war auch die Heimatstadt des allzu früh verstorbenen Malers, Zeichners, Radierers und Lithographen Ernst Isselmann (1885 - 1916), der an der Kunstakademien Düsseldorf und Dresden, an letzterer bei Carl Bantzer, studierte. Aufgrund seiner Arbeiten aus der Zeit 1909 bis 1915 lässt sich Isselmann als ein Maler der rheinischen Moderne einordnen.
Raum 8: Sammlung Stadt Rees
Die Sammlung Stadt Rees in Raum 8 beinhaltet u. a. Werke von Helmuth Liesegang (1858 - 1945), Johann Moritz Quinkhard (s. o.), Ernst Isselmann (1885 in Rees - 1916), Paul Biesemann (1896 - 1943), Franz M. Jansen (1885 - 1958), Erich Feyerabend (1889 in Rees - 1945) sowie Walter Heimig (1880 - 1955)
Raum 9: Sammlung Koenraad Bosman
Die Sammlung K. Bosman befindet sich im Obergeschoß in Raum 9. Sie umfaßt I. Alte Gemälde von Matthias Scheits (um 1625 - um 1700) und Johan Maurits Quinkhard (1688 in Rees - 1772); II. Bilder des 19. Jh. u. a. von Dirk van Lokhorst (1818 - 1893), Albertus Verhoesen (1806 - 1881), Johannes F. Hoppenbrouwers (1819 - 1866), Charles Rochussen (1814 - 1894), Nicolaas Johannes Rosenboom (1805 - 1880), Johannes H. B. Koekkoek (1840 - 1912), Hermanus Koekkoek jun. (1836 - 1895), Bartol Willem van Laar (1818 - 1901), Hendrik Willem Mesdag Nachf. (1831 - 1915), Charles H. J. Leickert (1816 - 1907), Jan Jacob Spohler (1811 - 1866), Albert J. van Prooyen (1834 -1898) und III. Gemälde der Französischen Schule/Anfang des 19 Jh.
Raum 11: Piet Leysing Zimmer
Der Raum 11 des Museums beinhaltet 12 Ölgemälde von Piet Leysing (1885 – 1933), welcher Freund der Familie Bettray war: Außerdem stehen in diesem Raum kostbare Möbelstücke wie z. B. ein flämischer Barock-Eichenschrank um 1750 sowie eine Truhe/Haferkiste um 1550. Einige der Gemälde von Piet Leysing sowie die Möbelstücke gehören zum Nachlass der Familie Bettray.
Raum für Wechselausstellungen
Im großen Saal des Anbaus des Museumsgebäudes finden auf ca. 100 qm Fläche regelmäßig Wechselausstellungen statt.